Pflanzenmilch selbst herstellen: Warum ich sie nie wieder im Laden kaufe

Martin Sundberg      |             |      

Ich stand im Supermarkt mit einer Packung Hafermilch in der Hand und las die Zutatenliste. Vierzehn Zutaten. Für etwas, das im Grunde Hafer mit Wasser ist. Calciumphosphat, Gellan Gum, Dinatriumphosphat – Dinge, die ich nicht aussprechen kann, geschweige denn weiß, was sie bewirken.

Da dachte ich: Das muss doch einfacher gehen?

Also begann ich, Pflanzenmilch manuell herzustellen. Mixer, Sieb, fertig. Funktionierte prima, bis mich das ewige Gesiebe zu nerven begann. Diese Frustration war letztendlich der Grund, warum ich Mylky entwickelte – ein Gerät, das den gesamten Prozess ohne diesen Aufwand erledigt.

Um transparent zu sein: Ich schreibe dies für Mylky. Aber ich erzähle dir auch eine ehrliche Geschichte zur manuellen Herstellung, denn das funktioniert auch gut. Es geht mir um das Selbermachen, nicht unbedingt darum, wie du es machst.

Was ist eigentlich in diesen Packungen?

Diese vierzehn Zutaten sind nicht ohne Grund da. Abgepackte Pflanzenmilch muss monatelang haltbar bleiben, bei Raumtemperatur, ungeöffnet. Dafür braucht man Stabilisatoren, Emulgatoren und Konservierungsstoffe.

Ist das schlimm? Nicht unbedingt. Diese Zutaten sind nicht gefährlich oder so. Aber notwendig sind sie auch nicht, wenn man die Milchalternative frisch macht und innerhalb weniger Tage trinkt.

Das Merkwürdige ist, dass man 3 € für einen Liter bezahlt, der zu etwa 10 % aus Hafer besteht und zu 90 % aus Wasser. Der Rest dieses Preises geht für Verpackung, Logistik und all die Chemie drauf, die dieses Wasser haltbar machen soll.

Warum ich meine Pflanzenmilch jetzt selbst mache

Okay, die wichtigste Frage: Warum sollte man das wollen? Ich werde dir nicht sagen, dass du es tun musst, aber das sind die Gründe, warum ich nicht mehr davon wegkomme.

Grund 1: Du weißt genau, was drin ist

Eine Packung Hafermilch: vierzehn Zutaten. Selbstgemachte Hafermilch: Hafer, Wasser, vielleicht eine Prise Salz. Das ist der Unterschied.

Keine Stabilisatoren, keine Emulgatoren, keine Dinge, bei denen man Fragezeichen sieht. Nur die Basis. Wenn man wissen will, was man trinkt, dann ist Selbermachen die einzige Möglichkeit, das wirklich zu wissen.

Ich finde diese zugesetzten Stoffe nicht unbedingt beängstigend. Sie sind aus einem Grund da – Haltbarkeit, Textur, Verhinderung der Zutatentrennung. Aber ich finde es gut zu wissen, was ich trinke. Und wenn ich es selbst mache, muss ich mir darüber keine Gedanken machen. Hafer, Wasser, fertig. Einfacher geht's nicht.

Außerdem: Wenn man Allergien oder Unverträglichkeiten hat, weiß man sicher, dass nichts drin ist, was nicht sein darf. Kein Kleingedrucktes lesen, keine „kann Spuren enthalten“-Warnungen. Du bestimmst, was reinkommt.

Grund 2: Schmeckt einfach besser

Frisch gemachte Pflanzenmilch schmeckt anders als aus der Packung. Klarer, reiner, ohne diesen vagen „aus der Packung“-Geschmack. Der Unterschied ist vergleichbar mit frisch gepresstem Orangensaft versus aus der Packung.

Hafermilch aus dem Laden hat oft einen leicht kartonartigen Beigeschmack. Nicht stark, aber wenn man einmal frische Hafermilch probiert hat, fällt einem das auf. Frische Hafermilch schmeckt nach, ja, Hafer. Leicht süß, getreidig, voll. Kein Nachgeschmack von Chemie oder Verpackung.

Der Geschmack kann variieren, je nachdem, wie man es macht – manchmal etwas wässriger, manchmal cremiger. Das gehört dazu. Für mich ist das kein Nachteil. Es fühlt sich eigentlich „echter“ an.

Grund 3: Deutlich günstiger

Ein Kilo Hafer kostet etwa 2 € und ergibt etwa 10 Liter Milch. Dieselben 10 Liter in Packungen kosten dich 25 bis 30 €. Das ist ein Unterschied.

Mal durchgerechnet: Wenn man jeden Tag eine Tasse Kaffee mit einem ordentlichen Schuss Milch trinkt und einen Smoothie mit Pflanzenmilch, dann ist man schnell bei einem Liter pro Tag. Das sind 30 Liter pro Monat. In Packungen bezahlt man dafür 75 bis 90 €. Selbstgemacht kostet es 6 € an Hafer. Der Unterschied ist beträchtlich.

Ab etwa 3 bis 4 Litern pro Woche wird es interessant. Trinkst du weniger? Dann ist es den Aufwand vielleicht nicht wert, denn man spart nur ein paar Euro pro Monat. Aber bei täglicher Nutzung stapeln sich diese Euros.

Und dabei spreche ich noch nicht einmal von Nüssen. Mandel- und Cashewmilch sind teurer selbst herzustellen als Hafer, aber immer noch günstiger als diese Barista-Edition-Packungen für 4 € pro Liter.

Grund 4: Weniger Verpackungsmüll

Ein Sack Hafer oder Nüsse versus Dutzende Tetrapacks pro Jahr. Der Unterschied ist beträchtlich.

Wenn man vier Liter pro Woche trinkt – nicht einmal viel –, dann sind das über 200 Packungen pro Jahr. Zweihundert Tetrapacks, die recycelt werden müssen. Beim Selbermachen hat man vielleicht 20 Säcke Hafer pro Jahr. Der Unterschied ist enorm.

Ich bin keiner, der überall eine Umweltgeschichte draus macht, aber das ist einfach eine Tatsache. Weniger Verpackungen sind weniger Müll. Ob dir das wichtig ist, bestimmst du selbst. Für mich ist es ein netter Nebeneffekt, aber nicht der Hauptgrund.

Grund 5: Experimentieren mit Geschmäckern

Hafermilch, Mandelmilch, Cashewmilch, Kombinationen – man kann machen, was man will. Datteln dazu für Süße, Kakao für Schokomilch, Vanille, wenn man sie besonders machen will. Keine einzige gekaufte Milchalternative gibt dir diese Freiheit.

Und während der Herstellung kann man noch weitere Anpassung vornehmen. Mehr Wasser dazu, wenn sie zu dick ist, extra Dattel, wenn man es süßer will. Diese Kontrolle hat man nie mit Milchalternativen aus dem Laden.

Ich mache zum Beispiel Hafermilch mit einer Dattel und einer Prise Salz für meinen Kaffee - cremig und genau die richtige Menge süß. Für Smoothies mache ich dünne Mandelmilch ohne Zusätze. Und wenn ich Lust auf Schokomilch habe, werfe ich etwas Kakao und eine Dattel zu den Cashewnüssen. Jedes Mal genau das, was ich in dem Moment will.

Diese Art von Flexibilität bekommt man nicht im Laden. Da wählst du aus dem, was im Regal steht, und das war's dann. Beim Selbermachen bestimmst du selbst, was du machst.

Pflanzenmilch selbst herstellen: zwei Methoden

Jetzt, wo du weißt, warum du es tun möchtest, kommt die Frage: Wie gehst du es an? Es gibt zwei Methoden: die klassische manuelle Methode oder mit einem Gerät wie Mylky. Beide funktionieren, aber der Unterschied liegt hauptsächlich darin, wie viel Aufwand du dafür übrig hast.

Manuell herstellen (die klassische Methode)

So habe ich angefangen. Man braucht einen Mixer und einen Nussmilchbeutel oder feines Sieb. Das ist alles.

Der Prozess: Nüsse oder Hafer in den Mixer, Wasser dazu, mixen bis es glatt ist, dann sieben. In der Theorie einfach. In der Praxis ist dieses Sieben ganz schön nervig. Man muss wirklich gut durchkneten und auspressen, um alle Milch rauszubekommen, und man hat immer Reste übrig, die man irgendwo aufbewahren oder wegwerfen muss.

Es dauertetwa 10 bis 15 Minuten plus Aufräumen. Und das Ergebnis variiert. Manchmal hat man perfekt glatte Milch, manchmal bleiben Stückchen drin.

Vorteile:

  • Keine zusätzliche Investition, wenn man bereits einen Mixer hat
  • Gut zum Ausprobieren, ob man das überhaupt will
  • Man hat die meiste Kontrolle über den Prozess

Nachteile:

  • Dieses Sieben ist wirklich nervig
  • Inkonsistente Ergebnisse
  • Reste (was macht man damit?)
  • Aufräumen kostet Zeit
  • Durchhalten ist schwierig

Ganz ehrlich: Ich hielt das etwa drei Wochen durch. Dann hatte ich genug. Jedes Mal diesen Nussmilchbeutel über dem Waschbecken ausdrücken, Hände voll mit nassen Resten, alles saubermachen. Es funktionierte, aber ich hörte damit auf, weil es zu viel Aufwand war.

Mit Mylky (warum ich es entwickelte)

Diese Frustration mit dem Sieben war genau der Grund, warum ich Mylky entwickelte. Ich wollte einfach frische Pflanzenmilch ohne dieses Genörgel. Mixen und Sieben in einem Gerät.

Man wirft seine Zutaten rein, drückt auf Start, und eine Minute später hat man Milch. Das Gerät filtert während des Mixens, also muss man nicht mehr manuell sieben.

Das Ergebnis ist konsistent. Jedes Mal dasselbe. Für mich war das wichtig, weil ich es durchhalten wollte, und diese Konsistenz hilft dabei.

Vorteile:

  • Kein ewiges Sieben
  • Schnell fertig (1 Minute)
  • Konsistentes Ergebnis
  • Viel einfacher durchzuhalten
  • Weniger Unordnung

Nachteile:

  • Der Anschaffungspreis ist nicht wenig – ich tue nicht so, als wäre das keine Hürde
  • Noch ein Gerät in der Küche
  • Wenn man weniger als 3 Liter pro Woche trinkt, ist es eigentlich overkill

Für wen ist Mylky geeignet:

  • Wenn man täglich Pflanzenmilch verwendet
  • Wenn man es wirklich durchziehen will (nicht 3 Wochen probieren und dann aufhören)
  • Wenn man dieses manuelle Sieben hasst
  • Wenn konsistente Ergebnisse wichtig sind

Ist das etwas für dich?

Seien wir ehrlich: Das ist nicht für jeden.

Das ist NICHT etwas für dich, wenn:

  • Du nur gelegentlich Pflanzenmilch trinkst (dann ist eine Packung einfach praktischer)
  • Dir die lange Haltbarkeit von Packungen wichtig ist (frische Pflanzenmilch ist 3–4 Tage haltbar)
  • Du keine Lust auf zusätzliche Arbeit am Morgen hast
  • Das Budget sehr knapp ist und du bereits mit Packungen zufrieden bist

Das ist DEFINITIV etwas für dich, wenn:

  • Du täglich Pflanzenmilch verwendest
  • Du wissen willst, was du genau trinkst
  • Du bereit bist, 1 bis 15 Minuten dafür aufzuwenden (abhängig von der Methode)
  • Du Müll reduzieren willst
  • Der frische Geschmack dich anspricht

Was ich davon halte

Ich kaufe keine Packungen mehr. Nicht weil ich mich moralisch überlegen fühle oder weil es jeder tun sollte, sondern einfach weil ich den frischen Geschmack leckerer finde und es gut ist, zu wissen, was drin ist.

Musst du das auch tun? Nein, natürlich nicht. Wenn du mit Packungen aus dem Supermarkt zufrieden bist, prima. Wirklich. Aber wenn du neugierig auf das Selbermachen bist, dann hoffe ich, dass dieser Artikel dir hilft zu bestimmen, ob es etwas für dich ist.

Mein Rat: Probiere es zuerst manuell, wenn du einen Mixer hast. Kaufe eine Packung Hafer für 2 € und schau, ob dir das Konzept überhaupt gefällt. Wenn dich das Sieben genauso frustriert wie mich, dann ist Mylky vielleicht interessant. Wenn du das Manuelle gut findest, mach einfach weiter so.

Du kannst verschiedene Rezepte auf mylky.de finden, wenn du mit Geschmäckern experimentieren willst. Von Basis-Hafer bis Cashew-Dattel oder Mandel-Vanille. Alles mit den genauen Verhältnissen, die funktionieren.

Ob du es nun manuell machst oder mit einem Gerät – beide Methoden funktionieren. Es geht darum, dass du weißt, was du trinkst, und dass es lecker ist. Der Rest sind Details.

Martin Sundberg

Was in Martin Sundbergs Küche mit einem Mixer und einer Handvoll Nüsse begann, wurde zu Mylky – seine Art, pflanzliche Milch wieder spannend, lecker und bewusst zu machen.

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